Nicht nur die Spieler von Schachpartien, sondern offensichtlich auch die Gäste zu Eröffnungsfeiern von Schachturnieren gewöhnen sich an die Null-Karenz-Regel. Pünktlich um 18 Uhr hatten sich alle Gäste im festlichen Saal des Radisson Hotels in Erfurt versammelt um der Eröffnungsfeier des 2. Erfurter Schachfestivals beizuwohnen. Dabei trafen die Spielerinnen der verschiedenen Turniere auf Größen aus Politik und Wirtschaft. Nachdem Axel Eger, Vorsitzender des Fördervereins Schach in der Region Erfurt e.V. die Auftaktveranstaltung mit einer inspirierenden Rede eröffnete, beglückwünschte der Schirmherr der Deutschen Schnellschachmeisterschaft der Frauen, Elisabeth zu ihrem dritten Meistertitel mit dieser Bedenkzeit.
Anschließend erhielt der Vizepräsident des Deutschen Schachbundes, zuständig für Leistungssport, Klaus Deventer das Wort. Genau wie sein nachfolgender Redner Dr. Sühl aus dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, lobte Deventer das Erfurter Frauenschachfestival als eine der wichtigen Institutionen im Deutschen Schach, mit der, wie er sagte „vermessenen“ Hoffnung auf eine zukünftige 3.Ausgabe der Veranstaltung. Nach den Reden setzte Axel Eger zu kürzesten Wortmeldung des Abends an und eröffnete das Buffet. Alle Beteiligten genossen das hervorragenden Essen, den leckeren Wein und andere Köstlichkeiten, bei interessanten Gesprächen mit ihren Tischnachbarn.
Nachdem die musikalische Begleitung zeigte was sie drauf hat, und das war eine ganze Menge, war es an Professor Uwe Pfenning, Präsident des badischen Schachverbandes und Hauptschiedsrichter Gregor Johann die Moderation zu übernehmen und die rund 100 Gäste durch den Abend zu führen. Zunächst wurde die Farbverteilung des Wettkampfes zwischen Alexandra Kosteniuk, die heute bereits ein
Uhren-Simultan mit 12:0 für sich entschied, und Elisabeth Pähtz festgelegt. Auch hier hatten sich die Organisatoren etwas einfallsreiches überlegt. Die Spielerinnen mussten sich einen Schirm aussuchen in dem kleine Zettel gelegt waren mit der jeweiligen Farbe. Als Alexandra ihren Schirm öffnete, regnete es schwarz Schnipsel und damit war klar, sie wird die jeweiligen Disziplinen mit einer Schwarzpartie beginnen.
Als nächstes Stand die Auslosung des Young Masters auf dem Programm. Hier hielt Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Bahn AG ein kurze, aber starke Rede, in der er darauf verwies, dass sein Unternehmen ohne Vielfalt und Offenheit, ohne die vielen Menschen mit Ursprung in diversen Ländern nicht so gut arbeiten könnte, wie die Bahn es tut. Dieses Modell eines multikulturellen Erfolgsmodells spiegelt auch das Young Masters mit seinen 5 Nationalitäten bei 10 Spielern wieder.
Beim Womens Open war es noch nicht möglich die Paarungen zu machen, da sich noch Spielerinnen ab und anmelden könnten. Aber die Farbe der an 1 gesetzten Inderin wurde bereits ausgelost indem sie ebenfalls einen Schirm zog. Die sympathische Inderin Subbaram Vijayalakshmi wird morgen auf jeden Fall mit Weiß antreten. Der Vertreter der Sparkasse Mittelthüringen verwies auf die vielen Gemeinsamkeiten zwischen Arbeitsleben und Schachwelt. Neben seiner langen Vergangenheit mit Thomas Pähtz stand für ihn auch der Mehrwert unserer Sports im Mittelpunkt.
Zu guter Letzt zeigte Herr Dr. Köhler mit seiner Schulschachstiftung und seinem Einsatz für die Jugendspieler, dass es auch jene verdienen im Schach eine Chance zu erhalten, die ansonsten nicht die finanziellen Möglichkeiten hätten.
Ein rundum gelungener Abend an dem die Gedanken auch bei Nino Khurtzidze, die aufgrund eines Tumors leider nicht teilnehmen kann, waren. Wir bitten alle Mitglieder der Schachfamilie über eine Spende für Ninos Therapie nachzudenken.
Die Begeisterung über den Eröffnungsabend ist ungebrochen und Ansporn für die Organisation genau in dieser hohen Qualität weiterzumachen. Wir bedanken uns bei allen Sponsoren und Gästen, für ihre großartige Unterstützung und Anwesenheit bei der Eröffnungsveranstaltung, die diesen Abend zu einem besonderen Abend und dieses Festival zu einem besonderen Festival machen.